Seit einer ganzen Weile sind wir fest entschlossen, neben einer Reduzierung der laufenden Kosten für unser Haus auch der Umwelt etwas Gutes zu tun. Daher haben wir uns vor einigen Jahren eine Photovoltaikanlage aufs Dach bauen lassen, versuchen, unseren Alltag einigermaßen umweltverträglich zu gestalten, kauften uns kürzlich ein Elektroauto (siehe separaten Blog) und gönnten uns im September 2024 zudem eine Wärmepumpe als Ersatz für eine 15 Jahre alte Gasheizung.
Letztere Investition entpuppte sich dann aber als mittelprächtiges Desaster mit noch offenem Ende. Was war passiert?
Alles begann mit einer fast zwei Jahre dauernden Suche nach einem Dienstleister, der bereit gewesen wäre, unsere Gasheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen. Von 15 angeschriebenen regionalen Unternehmen, die sich rühmten, Wärmepumpenspezialisten zu sein, war gerade mal eines(!) bereit, uns ein Angebot zu unterbreiten. Die anderen lehnten wegen angeblich fehlender Kapazitäten ab oder reagierten erst gar nicht auf meine E-Mail. Das Angebot, das wir erhielten, erschien uns jedoch exorbitant hoch und zudem eher lustlos erstellt, so dass wir uns gegen den Anbieter entschieden.
Frustriert gaben wir die Suche vorerst auf, hofften aber, dass uns später vielleicht doch noch ein williger Dienstleister über den Weg laufen würde. Und so war es dann auch.
Anfang 2024 lag eines Tages der Wurfzettel einer Firma aus der Nähe von Celle in unserem Briefkasten, der vielversprechend klang. Also rief ich kurzerhand dort an und hatte tatsächlich ein sehr gutes und ausführliches Gespräch, das mir das Gefühl gab, mit einem kompetenten und vor allem nicht dem typischen Handwerkerdenken verhafteten Unternehmen zu tun zu haben. Ihr Konzept erschien uns erfrischend anders und wir hatten ein wirklich positiven Eindruck.
Auch die erste Beratung und das Aufmaß waren auf den ersten Blick gründlich und ausführlich. Dass einige der Punkte, die wir zu diesem Termin angesprochen hatten, später einer seltsamen Amnesie des Geschäftsführers anheimfallen würden, konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
Wir erhielten ein Angebot, das uns nach wie vor recht hoch erschien, aber da wir eben das besagte „gute Gefühl“ hatten, sagten wir zu und gaben das Projekt in Auftrag.
Im September 2024 begannen schließlich die Arbeiten. Zunächst schien auch alles seinen erwarteten Gang zu gehen. Die Inneneinheit einer Daikin-Anlage wurde montiert und dann stellte sich die Frage nach dem Standort für den recht großen Lüfter. Es boten sich eigentlich nur zwei Plätze an, einer in einer Ecke hinter unserem Haus und einer direkt vor dem Haus. Bei Ersterem wäre eine Rohrleitung von gerade mal zwei Metern erforderlich gewesen, bei Letzterem wären es mindestens 20 Meter. Mit dem Argument, auf einer solchen Länge sei der Effizienzverlust zu hoch, versuchte der Chef des Unternehmens mich von dem Eckplatz zu überzeugen. Meine Befürchtung, die Lautstärke eines derart großen Lüfters könnte aufgrund der Tatsache, dass er an drei Seiten von Wänden eingegrenzt war und sich zudem etwa acht Meter gegenüber das Schlafzimmerfenster unserer Nachbarn befand, zerstreute er mit den Worten, die Anlage sei „flüsterleise“ und würde niemanden stören. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend gab ich schließlich dennoch nach und der Eckplatz war gesetzt.
Bereits in diesem Moment hätten mir erste Zweifel bezüglich der Kompetenz des Unternehmens kommen müssen, doch noch vertraute ich der Expertise weitgehend. Das änderte sich schlagartig, als sich herausstellte, dass unsere Fußbodenheizung (die wir im Erdgeschoss im Einsatz haben, oben haben wir normale Heizkörper) nach Fertigstellung der Gesamtanlage nicht funktionierte. An verschiedenen Terminen versuchte die Firma immer wieder, die Fußbodenheizung durch Spülen gangbar zu machen, doch hatte sich aufgrund des Alters irgendetwas festgesetzt. Beim letzten Termin verließ uns der Chef ergebnislos mit einem frustrierten Achselzucken. Er wolle sich noch einmal schlaumachen, hieß es. An dieser Stelle kam dann die oben bereits erwähnte Amnesie zum Vorschein, denn angeblich hätten wir nie davon gesprochen, dass es sein kann, dass die Fußbodenheizung bereits einige Jahre nicht gespült worden war. Denn laut unserem alten Heizungsbauer hätte es dafür keine Veranlassung gegeben, wenn die Heizung funktioniert. Wir als Laie haben dem natürlich Glauben geschenkt. Doch selbstverständlich haben wir diesen Punkt beim ersten Gespräch erwähnt und gefragt, ob das Probleme machen könnte. Das wurde in diesem Gespräch verneint.
Irgendwann tauchte der Handwerker dann doch noch einmal auf und brachte auch eine Lösung mit. Es waren nicht die Leitungen, die sich zugesetzt hatten, sondern die Verteiler der Heizung. Als er die schließlich ausgetauscht hatte, funktionierte auch die Heizung endlich. Doch dazu hatte er sich zuvor nach eigener Aussage erst bei anderen Heizungsbauern schlau fragen müssen. Echte Kompetenz sieht meines Erachtens anders aus, denn wir sind sicherlich nicht die Einzigen, die eine alte Fußbodenheizung betreiben. Da sollte ein solcher Fall zumindest in Erwägung gezogen werden können.
Nur noch einmal zur Erinnerung: Unsere Erwartungshaltung war, dass wir für den uns angebotenen Preis eine funktionierende Heizung erhalten. Einbauen, bezahlen, läuft – so, wie es bei unserer Gasheizung zuvor der Fall war. Doch das sah das Unternehmen wohl etwas anders. Mal abgesehen davon, dass die Arbeitszeiten der beteiligten Mitarbeiter stets sehr wohlwollend aufgerundet und dass anwesende Auszubildende zu einem viel zu hohen Stundensatz berechnet wurden (was wir aber korrigieren ließen), stellten sie uns nun auch noch die Mehrarbeit für die zahlreichen Versuche der Fehlerbehebung bei der Fußbodenheizung in Rechnung. Wenn der Verteiler defekt ist und ausgetauscht werden muss, sehen wir durchaus ein, hierfür die Kosten zu tragen, aber die Lehrzeit eines inkompetenten Handwerkers zu bezahlen, das fanden wir dann doch ziemlich frech.
Und so entwickelten sich die Kosten für die Fußbodenheizung plötzlich in eine Region, die unser ursprüngliches Budget mal eben atomisierte. Doch wir wollten endlich unsere Ruhe haben und zahlten.

Schließlich war es Winter und die Temperaturen fielen unter den Gefrierpunkt. Mit einem Mal stellte sich heraus, dass der „flüsterleise“ Lüfter wohl doch nicht so flüsterleise war, wie uns versprochen wurde. Insbesondere im Abtaumodus, der bei Minustemperaturen immer wieder anspringen muss, läuft das Gerät auf Hochtouren und erzeugt ein deutlich vernehmbares Rauschen, unterlegt von einem durchdringenden Brummton. Von Leise konnte da keine Rede sein. Eine oberflächliche Messung mit einem Handy erbrachte gut und gerne 60 dB(A), in Spitzen sogar höher (max. 40 dB(A) sind Nachts gesetztlich erlaubt). Es kam, wie es kommen musste: Unsere Nachbarn (wie gesagt, Schlafzimmerfenster direkt gegenüber) standen eines Tages vor der Tür und beschwerten sich (mit Recht).
Diese Beschwerde reichten wir umgehend an das Handwerksunternehmen weiter und sie versprachen einer Überprüfung. Das Ergebnis war ernüchternd. Alles in Ordnung, hieß es. Die Lautstärke sei normal und würde den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Nachdem wir das deutlich bezweifelten, erschien erneut der Chef der Firma, dieses Mal flankiert von einem Daikin-Techniker, mit dem er sich offensichtlich ziemlich gut verstand. Beide führten mit einem Schallmessgerät Messungen durch, deren Ergebnisse mit bis heute unbekannt sind. Die Aussage war allerdings auch dieses Mal, dass alles im normalen Bereich sei. Der Hinweis, dass es möglicherweise vom dB(A)-Wert passt, aber der Brummton aufgrund des ungünstigen Aufstellungsortes ein Problem darstellen könnte, wurde nicht weiter eingegangen. Auch die Frage nach einem Umsetzen des Lüfters vor das Haus wurde mit Hinweis auf die Kosten und die Frage, wer das bezahlt, nicht weiter diskutiert. Unverrichteter Dinge zogen beide Techniker wieder ab.
Da wir das Problem aber ein für alle Mal gelöst haben wollten, beschlossen wir, das Umsetzen des Lüfters offiziell zu beauftragen. Hierzu fragten wir die drei regionalen Daikin-Händler und das Unternehmen, das uns die Anlage installiert hat, an. Um es kurz zu machen: Händler 1 bot nicht an, weil die Anlage noch in der Gewährleistung war. Händler 2 wollte nur für das Umsetzen 20.000 Euro haben (für wie bescheuert halten die uns). Händler 3 meldete sich erst gar nicht.
Doch der Hammer kam vom ursprünglichen Montagebetrieb. Sie informierten uns in einer Mail darüber, dass sie an einer weiteren Zusammenarbeit mit uns nicht interessiert seien und die Geschäftsbeziehung somit als beendet betrachten. Wie bitte? Ja, wir sind ein kritischer Kunde. Doch kritisch heißt im Grunde: 1. Wir prüfen Rechnungen gründlich. 2. Wir gehen von einer umfassenden Beratung aus. 3. Wir erwarten ein funktionierendes System, das frei von technischem oder sonstigem Ärger ist. Ist daran etwas falsch? Als ehemaliger Verkäufer weiß ich, dass man zunächst alles tut, um den Kunden zufriedenzustellen. Denn ein zufriedener Kunde ist auf Dauer leichter zu halten, als neue Kunden zu gewinnen. Doch von dieser Prämisse hat dieses Unternehmen wohl noch nie etwas gehört. Offensichtlich ist das eine Folge des Wärmepumpenbooms, der die Handwerker bequem und selbstherrlich machen.
Die Beschwerden meines Nachbarn mehren sich und wir sind einer Lösung des Problems kaum näher gekommen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer hat sich inzwischen in Form eines Kontaktes über die Social-Media-Plattform Mastodon aufgetan, wo sich auf einen Post von mir jemand gemeldet hat, der sich bereit erklärte, uns zu helfen. Wie das aussehen könnte wird sich noch zeigen, doch ich habe bereits ein sehr gutes Telefonat mit ihm geführt. Ansonsten bleibt mir nur noch der Gang zum Anwalt, um auf diese Weise auf ein Umsetzen des Lüfters zu drängen. Einen entsprechenden Termin habe ich bereits vereinbart.
Bauchgefühl ist eine gute Sache, doch kann man sich eben doch nicht immer darauf verlassen. In unserem Fall hat das dazu geführt, dass wir viel Geld in dem Umweltschutz gesteckt haben, Geld, das sich zu unseren Lebzeiten nicht mehr amortisieren wird. Ach ja, die Firma Daikin, die ja nach eigener Aussage so kundenorientiert sein soll, hat sich auf eine Mail nicht einmal bequemt, zu antworten. Somit ist der Name Daikin zumindest bei mir ebenso verbrannt, wie der des Montagebetriebs aus dem Celler Raum. Ich werde jedem, der über eine Wärmepumpe nachdenkt, von diesen Unternehmen dringend abraten.
Wie diese Never Ending Story ausgeht, steht noch in den Sternen. Doch ich hoffe, irgendwann sagen zu können: Wir und die Wärmepumpenanlage lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
(Sollten sich weitere Entwicklungen ergeben, werde ich berichten.)