Durch meine intensive Beschäftigung mit Computern über viele Jahre, habe ich Erkenntnisse gewonnen, die für mich zu einer von der breiten Masse abweichenden Nutzung von Computertechnologie geführt hat. Vier Punkte stehen dabei im Vordergrund.
Ich nutze inzwischen nach Möglichkeit keine rein Marketing-getriebene Software mehr. Aus diesem Grund verwende ich auch weder Windows noch iOS und auf dem Smartphone auch kein Android. Seit 2011 setze ich auf meinen PCs Linux Mint ein. Mein Handy stattete ich mit einem google-freien Betriebssystem der e-Foundation aus.
Das Stichwort heißt hier Open Source. Wie bei den Betriebssystemen bevorzuge ich auch Software, die nicht mit der Brille einer Marketingabteilung entwickelt wurden. Praktischer Nutzen steht daher mit Abstand vor kommerziellen Gesichtspunkten. Nicht, was sich besser verkauft, wird entwickelt, sondern was besser funktioniert. Ich baue auf Community-Entwicklungen, die zudem durch einen offenen Source Code höchstmögliche Transparenz und somit Datensicherheit gewährleisten.
Zu der von mir hauptsächlich genutzen Open Source Software gehören: LibreOffice, Gimp, Firefox, Thunderbird, Inkscape, Scribus und das komplette Ubunutu Studio für die Audio-Bearbeitung.
Datensicherheit ist mir wichtig. Dabei geht es nicht darum, paranoid alles abzulehnen, was auch nur ansatzweise Daten sammelt. Vielmehr geht es um das Bewusstsein, welche Daten bei der Nutzung von (Online-) Diensten und Tools übermittelt werden – und dann auch mal auf die Nutzung zu verzichten, wenn exzessiv Daten erhoben werden.
Bei Computern und Smartphones stelle ich stets eine Frage: Ist das Werkzeug in der Lage, die Aufgaben, die ich damit erledigen möchte in der Geschwindigkeit und mit der Funktionalität umzusetzen, die ich benötige? Ist dies der Fall, muss in der Regel nichts Neues her.
Mein erster Kontakt zu Computern. Ich kaufte mir einen Sinclair Spektrum 48k (denn einen Commodore 64 hatte ja jeder). Schon bald erkannte ich, dass Computer (noch) nicht meine Welt waren und tauschte ihn mit einem Freund gegen ein Technics Tapedeck ein.
Ich erhielt die Chance, in der gerade boomenden Computerbranche einen Job als Verkäufer anzutreten. Da ich das Wort “Computer” gerade mal schreiben konnte, löcherte ich Entwickler, Supporter und jeden, der nicht bei drei den Raum verlassen hatte, mit technischen Fragen – denn ich wollte mehr wissen, als im Datenblatt stand.
Nach der Pleite meines ersten Computer-Arbeitgebers wechselte ich zum deutschen Markführer für Grafikkarten und Monitore, die Firma miro. Neben dem Verkauf spielte hier die technische Beratung eine entscheidende Rolle. Dadurch musste ich sehr tief in die Computerkonfiguration einsteigen – zunächst noch auf DOS-Ebene, später dann mit Windows.
Windows kommt auf den Markt und ich erlebe den Aufstieg auch von der technischen Seite mit – bis zum meinem Ausstieg 2011. Zu diesem Zeitpunkt bin ich so tief in das Betriebssystem eingedrungen, dass auch Manipulationen in der Registrierung für mich normal waren.
Bis dahin für mich unerschwinglich, kaufte ich mir in diesem Jahr meinen ersten eigenen PC. Es war ein 80386/40 MHz mit sensationeller 320 MB Festplatte. Angeschlossen war ein 17″ Sony-Bildschirm und ein OKI ML320 24-Nadeldrucker.
Die große Zeit des Multimedia beginnt – auch dank Windows. Jeder sprach davon, doch niemand wusste so recht, was er mit dieser Technologie praktisch anfangen konnte. Vorbelastet durch miro, die in diesem Umfeld technologischer Vorreiter waren, machte ich mich in diesem Bereich als Berater selbständig.
Da ich gerade arbeitslos war, brachte ich mir das Programmieren bei. Anlass war die Notwendigkeit, eine Onlineshop-Software, die meine Frau betrieb, anzupassen. So kam es, dass ich mich intesiv mit PHP und MySQL befasste. Später kam noch etwas Visual Basic dazu. Meine erlangten PHP- und MySQL-Kenntnisse sollten mir später noch von Nutzen sein.
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2006
Ein intensiv von mir betriebenes Hobby ist das Sammeln von Musik. Anfangs auf Schallplatte, dann auf CD und schließlich als MP3 wuchs meine Sammlung stetig an. Irgendwann kam in mir der Wunsch auf, die gesammelte Musik zu katalogisieren. Mit meinen PHP- und MySQL-Kenntnissen begann ich, bei kniffligen Problemen auch unterstützt durch meinen Sohn, von grundauf eine Musikdatenbank ganz nach meinen Vorstellungen zu programmieren. Da ich lediglich immer mal wieder daran arbeitete, dauerte die Entwicklung dieser Online-Datenbank drei Jahre. 2006 begann ich dann, meine Musik zu erfassen (was aufgrund der Menge ebenfalls einige Monate dauerte).
Das desaströse Marketing-Betriebssystem Windows 8 gab für mich den Ausschlag, Windows endgültig Goodbye zu sagen. Ich startete mit Linux Mint und musste softwaretechnisch praktisch bei Null anfangen. So wurde ich regelmäßiger Fragesteller in etlichen Linux-Foren. Bis heute habe ich bei diesem Betriebssystem noch nicht den Stand meines Windows Know-hows erreicht, doch ich arbeite daran und kenne mich schon recht gut aus.
Aus Datenschutzgründen entschloss ich mich, mein Spartphone mit einem google-freien Betriebssystem auszustatten. Das war zwar technisch etwas knifflig, aber am Ende gelang der Wechsel zu LineageOS. 2020 ersetzte ich dies bei einem neuen Smartphone durch das Betriebssystem der e-foundation.